Architektur gemeinsam gestalten

Bei der Entstehung von Software finden kontinuierlich Architekturentscheidungen statt. Das Resultat im System reicht dann von einer übersichtlichen Struktur, bis hin zu „so ist es eben geworden“. Eine agile Arbeitsweise ist häufig auch gleichzeitig eine (schlechte) Ausrede, um auf bewusste Architekturentscheidungen zu verzichten. „Wir machen das nicht, denn wir sind ja agil“ haben wir nicht nur einmal gehört. Wenn ein so entwickeltes System auf eine wachsende Zahl beteiligter Entwickler oder vielleicht sogar auf die harte Realität des Produktionsbetriebs trifft, rächt sich diese Haltung bitterlich. Aus unklaren (Teil-)System- oder Modulverantwortungen wird schnell ein unübersichtlicher Wildwuchs, der Quell steigender Bugquoten ist. Gleichzeitig werden Systemerweiterungen stetig komplexer und schwerer einzuschätzen bis unbeherrschbar. Ein unterschätzter Einflussfaktor auf diese Struktur ist die Zusammenarbeit im Entwicklungsteam, denn schlussendlich entsteht Architektur erst mit dem Schreiben von Code. Wir haben in unterschiedlichen Entwicklungsteams Ansätze in der Zusammenarbeit ausprobiert, um mehr Wissen und Erfahrung zur Verfügung zu haben, wenn es zu wichtigen strukturellen Entscheidungen kommt. In diesem interaktiven Vortrag beleuchten wir anhand von entsprechenden Beispielen und unter Einbindung der Teilnehmenden, wie diese Ansätze in der Praxis aussehen, was sie möglich machen, wo sie Konfliktpotential mitbringen und welche Aspekte einer Architekturarbeit sie gegebenenfalls offenlassen. Die Teilnehmenden bekommen lebendige Inspirationen, wie sich durch die Teamzusammenarbeit Architekturentscheidungen für die iterative und inkrementelle Softwareentwicklung auf eine breitere Wissensbasis stellen lassen.